Das Spitalarchiv Überlingen

Gutes tun & spenden

Ein Ort der Forschung

Das Spitalarchiv Überlingen

Das Spitalarchiv Überlingen ist nicht nur „Gedächtnis“ des Spital- und Spendfonds, sondern dient vor allem der wissenschaftlichen Forschung sowie der Heimat- und Familienforschung.

Mit seinen bis in das 12. Jahrhundert zurückreichenden Urkunden, Akten und Bänden ist das Spitalarchiv kompetenter Ansprechpartner für alle Bürger, die sich für die Geschichte und Kultur des Heilig-Geist-Spitals interessieren.

Es ist unentbehrliche Quelle für das Verständnis der Überlinger Stadtgeschichte und darüber hinaus für die Geschichte der Bodenseeregion und des Linzgaus.

Reicher Bestand

Eine bewegte Geschichte

Die älteste Urkunde des Spitalarchivs reicht bis in das Jahr 1181 zurück und ist damit noch älter als das um 1250 gegründete Heilig-Geist-Spital selbst. Der reiche Urkundenbestand und die hohe Überlieferungsdichte des 14. und 15. Jahrhunderts lassen auf eine sorgfältige und sichere Aufbewahrung im Spitalgebäude schließen.

1582 wird die Registratur neu geordnet und über den Aufbewahrungsort vermerkt: „Zuwissen, das inn der Kürchen inn dem Spittal ist ein sonndere behaltnuß, darinnen werden erfunden syben grosser unnd syben khlain Laden, darinn seyen gelegt wie aigenntlichen volgt.“

1714 errichtete der Spital nach dem Vorbild des Städtischen Kanzleigebäudes einen eigenen Verwaltungssitz innerhalb des Spitalkomplexes am See. Darin waren die Archivalien wohl geordnet verwahrt, waren sie doch bis zur Zehntablösung und Allodifikation der Lehengüter Mitte des 19. Jahrhunderts noch von rechtlicher Bedeutung.

Nach Abbruch der Spitalkanzlei 1875 und mehreren Umzügen geriet das Archiv in Unordnung und wurde von Dr. Christian Roder im Auftrag der badischen historischen Kommission 1884/86 neu geordnet. Einem nach Rubriken geordneten allgemeinem Teil fügte Roder in einem besonderen Teil die Urkunden und älteren Akten der 97 Orte an, in denen der Spital begütert war.

Zum Abschluss der Arbeiten wurde das Archiv im neuen Spitalverwaltungsgebäude in der Krummebergstraße in einem eigens dafür hergerichteten Raum dauerhaft untergebracht.

1935 überführte Victor Mezger sen. den älteren Teil des Spitalarchivs in die Räume der seit 1913 als Stadtarchiv genutzten alten Stadtkanzlei. Dazu ließ er zum Stil der bestehenden Archiveinrichtung passendes Mobiliar anfertigen, insbesondere einen raumgreifenden, allein schon 36 Schubladen umfassenden Pulttisch, der sich zudem für die Präsentation von Archivalien anbot.

Als 1993 an Stelle von zwei Nachbarhäusern ein moderner Magazinbau für das Stadtarchiv in Betrieb genommen werden konnte, wurden auch alle Spitalarchivalien unter einem Dach zusammengeführt.

Kontinuierliche Überlieferung

Umfangreiche Bestände

Das Spitalarchiv zeichnet sich durch seine ungebrochene Kontinuität und durch seine hohe Überlieferungsdichte aus.

Die etwa 1600 Urkunden ab 1181 und die älteren Akten werden zusammen in 57 Laden verwahrt.

Amtsbücher, Rechnungen und Akten ab 1820 belaufen sich auf derzeit rund 330 Regalmeter.

Bestände im Überblick:

Spitalarchiv 1181 – ca. 1860

Allgemeiner Teil:

Ordnungen des Spitals und der Sondersiechen 1424-1589; Urbarien und Gerichtsbeschriebe 1434-1778; Vermächtnis- und Pönbriefe des Spitals 1322-1536; Vermächtnisse für die Sondersiechen 1310-18. Jahrhundert; Geistliches betr. a) Spital 1285-1757, b) Sondersiechen 1289-1521; Zehntsachen 1437-1798; Schuldsachen; Kriegslasten 1617-1801; Fischereiwesen 16.-18. Jahrhundert; Inventarien, Abrechnungen, Korrespondenzen, Bauverdinge, Bestallungen, Pfründbriefe, Manumissionen und Mannrechte; Urkunden und Akten die Spend betr.; Schwestern auf der Wiese 1332-1539.

Besonderer Teil:

Urkunden und Akten aus den 97 Orten, in denen der Spital begütert war.

Spital-Registratur 1820 – 1934

  • General Registratur
  • Stiftungssekretariat
  • Spitalverwaltung

1934 wurden die Verwaltungen von Stadt und Spital vereinigt. Die Spitalregistratur ist danach in weiten Teilen in der Städtischen Registratur aufgegangen.

Archivbenutzung

Das Spitalarchiv wird vom Stadtarchiv Überlingen mitbetreut und unterliegt dessen Benutzerordnung.

In der alten Stadtkanzlei stehen zu den Öffnungszeiten des Stadtarchivs drei Arbeitsplätze zur Verfügung. Eine vorherige telefonische oder schriftliche Anmeldung per Mail ist erforderlich.

Kontakt

Gerne beraten wir Sie persönlich

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Herr Walter Liehner

Leiter Stadt- und Spitalarchiv Überlingen